Donnerstag, 23. September 2010

Wie gute Bands doch von einem Album zum nächsten richtig schlecht werden können.

Es ist immer wieder schön, wenn man tolle unbekannte Bands entdeckt. Für mich waren Far From Finished eine solche Band.
Zum ersten Mal habe ich sie im kleinen Club der Garage in Saarbrücken gesehen, ziemlich genau vor zwei Jahren, also vorher mal reingehört. Ich stand sogar neben dem Sänger am Waschbecken, kannte die Jungs damals aber eben noch nicht so wirklich und habe ihn deswegen auch nicht angesprochen, aber egal...
Erst hinterher habe ich bemerkt, dass die Band wirklich klasse ist, vor allem das damals aktuelle Album "Living in the Fallout" gefällt mir richtig gut, ich würde es sogar zum erweiterten Kreis meiner Lieblingsalben zählen. Nach einem weiteren Konzert der vier Jungs aus Boston beim Nauwieser Fest im letzten Jahr, habe ich mich wirklich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass sie im Oktober wieder in den kleinen Club nach Saarbrücken kommen und dass es auch ein neues Album geben wird.
Soeben habe ich das neue Album zum ersten Mal angehört und ich bin wirklich sehr erschrocken und hab' erstmal bei MySpace gecheckt, ob das wirklich die gleiche Band ist und nicht eine andere Band mit dem selben Namen...nein, das sind wirklich DIE Far from Finished. "Forgettable" heißt das neue Album und hier scheint Name wirklich Programm zu sein; das ist nicht die coole Punkrock-Quartett aus Boston mit Streetpunk-Einflüssen, die ich vor ca. zwei Jahren entdeckt habe. Nichts mehr zu hören von punkigen Gitarren, kein bisschen Kratzen mehr in der Stimme. Das ist einfach nur zum vergessen, was die mittlerweile fünf Jungs da gemacht haben. Poppig, kaum hört man mal die alten Streetpunk-Wurzeln heraus, alles viel zu glatt, von den Gitarren bis zur Stimme...einfach nur Pop-Punk Einheitsbrei à la (der neuen) Green Day Alben und Bands, die durch den Emo-Hype bekannt wurden.
Zwischendurch Trompeten? Hilfe! Die sind doch keine Ska-Band...naja, trotzdem ist Lied zehn das bisher beste Lied, vielleicht scheint es gegen Ende doch noch besser zu werden...aber vier gute Lieder von dreizehn machen noch kein gutes Album. Und so ist es...Lied 11 fängt zwar gitarrentchnisch vielversprechend an, verläuft sich aber sofort wieder und gipfelt in "Schalala"-Parts bei den Backing-Vox!? Tiefpunkt eines wirklich schlechten Albums.
Sehr, sehr schade...und nun stellt sich auch natürlich gleich die Frage, ob ich trotzdem zum Konzert gehe...koset zwar nur 11€, aber wenn sie viele Songs der neuen Platte spielen, ist es das nicht wert.
Ich höre jetzt wieder Living in the Fallout und stelle fest, dass ich die Songs von Forgettable schon wieder zum Großteil vergessen habe...

Zum Abschluss noch der direkte Vergleich:
Roses and Razorblades von Living in the Fallout:


Der Titelsong des neuen Albums Forgettable:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen